BauSV 5/2025


Bautechnik

Abb. 2: Elektrisch leitfähige Schicht unter der Abdichtung ermöglicht den sicheren Stromfluss [Quelle: ProtectSys GmbH]

Ullrich Kämmer


Leckortung auf dem Flachdach

Anforderungen an Auflasten für die Überprüfbarkeit von Flachdachabdichtungen


Der Beitrag beleuchtet die Herausforderungen moderner Flachdachaufbauten – insbesondere bei Gründächern, Retentionsdächern und technischen Aufbauten – und stellt ein dreistufiges Konzept des Dachdichtheitsmanagements vor. Um eine einfache Leckortung zu ermöglichen, müssen die Auflasten und Aufbauten prüffreundlich gestaltet werden. Aber die schnelle und kostengünstige Prüfbarkeit des Daches kann oft nur gewährleistet werden, wenn darüber hinaus die Planung von Abschottungen, Dichtheitsprüfsystemen und Sensorik in die Überlegungen miteinbezogen wird.


1 Einleitung

Die wichtigste Eigenschaft eines Flachdaches ist seine Dichtheit. Doch wie kann sichergestellt werden, dass diese auch unter Retentions-, Gründach- oder Technikaufbauten überprüfbar bleibt? Gerade bei modernen Nutzdächern droht durch mangelnde Planung ein Kontrollverlust mit gravierenden Folgekosten.


2 Tendenzen im Flachdachbau

Die Tendenzen lassen sich in einem Slogan zusammenfassen: »Vom Schutzdach zum Nutzdach«. Diente das frei bewitterte Flachdach dem reinen Schutz vor den Umwelteinflüssen, sind moderne Flachdächer durch eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten gekennzeichnet. Beispielhaft seien genannt:

  • „Gründach,
  • „Photovoltaik,„
  • technische Aufbauten,„
  • Terrassen.

All diesen Nutzformen ist eins gemein: Die Überprüfbarkeit der Abdichtung wird stark eingeschränkt oder ist nicht mehr möglich. Hinzu kommen zwei Tendenzen, die bei Leckagen die Schadensintensität ggf. deutlich erhöhen können: die Ausbildung als Retentionsdach (Wasserrückhalt) und Untergründe aus Holz und Holzwerkstoffen.


3 Ausgangssituation

Egal ob Auflast oder nicht, Untersuchungen des DFLM zeigen: Über 50% der zur Abnahme geprüften Dächer weisen bereits bei Übergabe relevante Schwachstellen auf. Aber durch das Nutzdach erleben wir eine deutliche Veränderung der Ausgangssituation. Die Abdichtung ist nach Aufbringen von Auflast und/oder technischen Aufbauten der Kontrolle entzogen.

Diesem Kontrollverlust wird in den Normen und Fachregeln noch nicht adäquat Rechnung getragen. Infolgedessen ist es den Baubeteiligten oft nicht möglich, Wissen zu erlangen, das bei der Planung der Nutzdächer Eingang findet. Kritisch muss außerdem betrachtet werden, dass es bei technischen Anlagen auf dem Dach oft zu einer Gewerketrennung zwischen Abdichtung und technischen Aufbauten bei Planung und Ausführung kommt.


4 Dachdichtheitsmanagement

Auflasten und technische Aufbauten müssen prüffreundlich geplant und erstellt werden. Aber das allein greift aus Sicht des Autors zu kurz. In die Planung der Überprüfbarkeit der Flachdachabdichtung müssen alle Schichten des Dachaufbaus einbezogen werden. Zur systematischen Sicherung der Prüfbarkeit empfiehlt sich daher zusätzlich ein Dachdichtheitsmanagement in drei Stufen:

  • BASIC,
  • STANDARD,
  • PROFI.


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