BauSV 5/2025


Bauschäden

Sporthalle mit gelben Wänden und einer Spielfläche aus bläulich grauem Bodenbelag, markiert mit Linien für unterschiedliche Sportarten in Schwarz, Rot, Grün und Blau. Oben links hängt ein Basketballkorb. Entlang der Wand sind mehrere offene Türen und Notausgänge erkennbar. Decke mit schwarzen Stahlträgern und Beleuchtung.
Abb. 2: Sporthalle zu Beginn der Untersuchung

Stephan Keppeler


Nachträgliche flächige druckwasserdichte Abdichtung einer Betonbodenplatte in Sonderbauweise


Kleines Schadensbild – große Ursache! Das nachfolgend geschilderte Projekt begann mit dem Auftrag, sich den Schimmelbefall an Inventargegenständen in einer Sporthalle anzuschauen, um Ursache und Schadensausmaß zu bestimmen, und endete in einer vollflächigen nachträglichen Abdichtung der tragenden Betonbodenplatte und der daran angrenzenden Betonbauteilbereiche in der >3,0 m in das Erdreich einbindenden Sporthalle in Sonderbauweise (Abb. 1 bis 3).


Schadensdiagnose und Ursachenforschung

Feuchtemessungen nach der elektrischen Widerstandsmessmethode (Abb. 8) und der Darr-Methode ergaben, dass eine erhöhte Baustofffeuchte in der Schwingbodenkonstruktion der Sporthalle und in allen schwimmenden Estrichkonstruktionen der Nebenräume und Flurbereiche vorhanden war.

Als Reaktion auf die Feuchtemessergebnisse durchgeführte Materialprobennahmen aus der Estrichdämmschicht (Abb. 9) ergaben nach der Analyse in einem Labor für Mikrobiologie, dass in allen Materialproben ein »eindeutiger Befall« in Form von Schimmelpilzen und Bakterien gemäß der Definition in dem dafür geltenden Leitfaden des Umweltbundesamtes »Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden« [1] vorhanden war.

Als Reaktion auf die mikrobiologischen Untersuchungsergebnisse wurde gemäß der Empfehlung in dem o.a. Leitfaden die gesamte Fußbodenkonstruktion in allen Bereichen des untersten Geschosses ausgebaut. Anschließend wurden die Rückstände der Bitumenbahnabdichtung auf der Betonbodenplattenoberfläche im Rahmen einer Feinreinigung entfernt (Abb. 10 und 11).

Nach dem erfolgten Ausbau der Fußbodenkonstruktion wurde ersichtlich, dass nach einem Starkregenereignis im Schwellenbereich der Notausgangstür von der Sporthalle zum Außenbereich Wasser eingedrungen war und zur Pfützenbildung auf der Rohbetonoberfläche der Betonbodenplatte der Sporthalle geführt hat (Abb. 12 und 13).

Des Weiteren hatte die raumseitige Inaugenscheinnahme der Dehnfuge im erdüberschütteten und raumseitig abgehangenen Deckenbereich zwischen Sporthalle und Nebenräumen (Abb. 14) ergeben, dass dort feuchtebedingte Verfärbungen und Ausblühungen wasserlöslicher mineralischer Bindemittelbestandteile vorhanden waren (Abb. 15 und 16).

Das Studium der Bau- und Planunterlagen der 2010 errichteten Sporthalle ergab, dass die Sporthalle und die Nebenräume als WU-Konstruktion aus Ortbeton mit innen liegenden Fugenbändern geplant wurden. In dem objektspezifischen Bodengutachten war weiterhin aufgeführt, dass sich der erdberührte Teil der Sporthalle im Schwankungsbereich des Grundwasserspiegels befindet und dass sich der höchste Grundwasserstand (HGW), aufgrund der räumlichen Nähe zum Rhein, temporär >3,0 m über Oberkante (OK) Rohbetonbodenplatte befinden kann.

Da nach dem Ausbau der Fußbodenkonstruktion und einem Grundwasserspiegel über OK Rohbetonbodenplatte Pfützenbildungen an mehreren Stellen auf der Betonbodenplatte beobachtet wurde und auch im Bereich von Außenwänden an deren Fußpunkten raumseitige Pfützenbildungen sichtbar waren (Abb. 17 und 18), wurde als Reaktion darauf die Betonqualität der Betonbodenplatte und der Betonaußenwände untersucht.


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